Heute las Peter Paul eine kleine Geschichte auf einem Internetblog, in der es darum ging, dass sich ein Mensch vergeblich bemüht, die Wirklichkeit einzufangen. Er konnte seine Wirklichkeit auch nicht beschreiben. Doch dann werden die vielfältigen täglichen Aktivitäten dieses Menschen erzählt. Aber die hielt dieser Mensch nicht für sein Leben und deshalb meinte er, sein Leben zerinnt ihm, er kann es nicht begreifen und beschreiben.
Peter Paul berührte diese Geschichte, die er da im Blog gelesen hatte und fragte sich, ist es überhaupt möglich, die Wirklichkeit einzufangen.
Wenn man die Vorstellung hat, die Wirklichkeit einfangen zu wollen, dann bedeutet dies ja, hier bin ich als handelnde Person und dort ist die Wirklichkeit und der laufe ich hinterher, um sie einzufangen.
Peter Paul fragte sich, ob es eine derartige Wirklichkeit überhaupt geben kann? Er kam zu dem Schluß, dass es keine von einer handelnden Person getrennte Wirklichkeit geben kann. Die Wirklichkeit ist ja kein abstraktes begriffliches Phänomen, sondern die Wirklichkeit ist das was wir als konkrete einzelne Personen erleben. Dabei ist ja nicht ausgeschlossen, dass Gruppen von Menschen ähnliches erleben und erfahren. Peter Paul dachte, wir müssen die Wirklichkeit nicht einfangen, da sie das ist, was wir tagtäglich in unserem Leben erfahren.
Es gibt nicht „die“ Wirklichkeit, sondern immer nur unsere eigene Wirklichkeit, die viele Überschneidungen mit den Wirklichkeiten der anderen Menschen in Familie, Verwandtschaft, Bekanntschaft, Nachbarschaft usw. haben wird. Das wird auch nicht stets konfliktfrei sein.
Unsere Wirklichkeit ist, dass wir geboren und aufgezogen wurden; in der Schule etwas lernten; dann eine Ausbildung absolvierten, um eine Existenzgrundlage zu erlangen; wir haben einen Beruf ausgeübt; eine Familie gegründet; aber auch viele verschiedene Probleme erlebt. Wir haben uns körperlich und geistig geschult und verändert, haben uns gesellschaftlich engagiert. Schließlich werden wir sterben, weil wir geboren worden sind. Und in dem Zusammenhang fragen wir uns vielleicht, was passiert nach meinem Tode.
Welche Wirklichkeit will man dann noch?